Alles im Leben scheint ganz normal zu verlaufen. Wir lernen, arbeiten, feiern Feste und richten unsere Hoffnungen auf das, was der Traum des Lebens zu sein scheint. Und während wir so vor uns hinleben, häufen sich die Leichen im Nachmittagsprogramm des Fernsehens und die Zeitungsmeldungen und Nachrichten berichten vom Sterben aus aller Welt. Allerdings sterben ja immer nur die anderen. Mit uns selbst und unseren Lieben hat das nichts zu tun.

Doch wenn diese Träume in Luft aufgehen, kommen wir an unsere Grenze. Diese Grenze ist erreicht, wenn eine möglicherweise lebensbedrohliche Diagnose oder ein Todesfall in unserem nahen Umkreis die Seifenblase des Lebens zerplatzen lässt. Dann ist ganz plötzlich alles, was wir bislang als das Wichtigste gesehen haben, ohne Bedeutung.

Ob wir nun wollen der nicht, kann es sein, dass ganz langsam und schleichend die Frage nach dem Sinn des Ganzen aufkommt. Diese Fragen zu verdrängen ist nur schwer möglich und die Ablenkungsmanöver, die diese Fragen zerstreuen sollen, reichen von Dauerfernsehen über Drogensucht jeder Art, bis hin zu Arbeitswahn. Manchmal ist eine schwere Diagnose auch nur ein Weg, um eine Lösung für dieses Drama zu finden. Dann hat das unbekannte Elend endlich einen Namen bekommen.

Das allerdings ist keine Lösung, die trägt.

Die medikamentenfreie Lösung von Angst (Anxiolyse) und die Verwandlung von Traumata sind Grundbedingungen für eine heilsame Begleitung Sterbender und Trauernder. Diese Grundkenntnisse, die in der Ausbildung eingeübt werden, sind Voraussetzung für die Arbeit als Sterbeamme/ Sterbegefährte. Grundlagen einer philosophisch-religionstheoretischen Gesprächsführung kennzeichnet die Begleitung durch Sterbeammen/Sterbegefährten. Krisenmanagement und Coaching in (kritischen) Familiensituationen werden von Sterbeammen/ Sterbegefährten nach den Regeln der systemischen Familientherapie durchgeführt.